Einheitstraum(a) - Die Rolle der Treuhand im Prozess der Wiedervereinigung
Diskussion
Wie kaum ein anderer Vorgang in der deutschen Nachkriegsgeschichte ist der Auftrag und die Arbeit der Treuhandanstalt im Wiedervereinigungsprozess zu mystifizierten Anekdoten mutiert: eine Bundesbehörde, die offiziell in nur vier Jahren die ostdeutsche Wirtschaft umbaute um sie an die Marktwirtschaft anzupassen? Die hohe Intransparenz, Schnelligkeit und Komplexität dieser »Schocktherapie« hat bei den meisten Menschen dazu geführt, dass sie nur die Folgen sehen konnten, die sie selbst oder Angehörige am eigenen Leib zu spüren bekamen: mit den Betrieben wurden soziale Strukturen wurden auseinandergerissen, tausende Menschen verloren ihre Arbeit und rangen um die Anerkennung ihrer Ausbildung, nahmen Umschulungen oder den Exodus in den Westen auf sich. Gerade eine Industriestadt wie Magdeburg hat das getroffen.
Zu Gast sind:
Carolin Millner Regisseurin (Frankfurt/Berlin), Text und Regie der Inszenierung »Tod der Treuhand« am Theater Magdeburg
Dr. Marcus Böick Professur für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, Autor des Buchs »Die Treuhand. Idee – Praxis – Erfahrung 1990-94«
Katrin Budde MdB (SPD), 1990 – 2017 Abgeordnete des Landtags Sachsen-Anhalt (arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Sprecherin, Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie, stellvertretende Fraktionsvorsitzende), ehemalige Wirtschaftsministerin Sachsen-Anhalt
Günther Oelze ehemaliger Vorsitzender des SKET-Betriebsrats
Moderation: Ulrich Wittstock, Autor und Journalist beim MDR.
Aufzeichnung vom 2. 10. im Schauspielhaus Magdeburg