FilmFest Spezial - Arthouse Filmmagazin

Ausgabe Februar 2024

5. Februar 2024 | 30 Min. | Sendereihe: FilmFestSpezial - Das Indie-Film-Magazin aus Hannover

Dass Agniezka Holland eine Meisterin darin ist, ein Sujet so von mehreren Seiten zu beleuchten, dass die Zuschauer immer wieder neu aufs Ganze schauen, hat sie als Mitautorin der DREI FARBEN-Trilogie (Regie Krystof Kieslowsi) bewiesen. Mit GREEN BORDER gelingt es ihr nun, das tiefe Dilemma der aktuellen belarussisch-polnischen Flüchtlingskrise, mit einer sehr ausgefeilten Dramaturgie und Bildsprache aus verschiedenen Perspektiven gleichzeitig zu erzählen.

In der Romanverfilmung ARISTOTELES UND DANTE ENTDECKEN DIE GEHEIMNISSE DES UNIVERSUMS trifft der von seinem Leben gelangweilte Aristoteles in einem Schwimmbad auf den jungen Dante. Aus seinem Angebot Aristoteles das Schwimmen beizubringen, wird schnell eine tiefe Freundschaft, die beiden die Kraft gibt, die vor ihnen liegenden Widrigkeiten zu überwinden.
Jonas Helmerichs war auf dem Filmfest Sehpferdchen in Hannover unterwegs und erfuhr von Festivalleiter Klaus Kooker, warum es ein “Filmfest für die Generationen” ist.

In dem amerikanischen Biopic REALITY arbeitet die junge Reality Winner (Sydney Sweeney) für den US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst NSA. Eines Tages wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Als sie im Juni 2017 nach Hause kommt, stehen zwei FBI-Agenten vor ihrem Haus. Reality wird vorgeworfen, geheime Informationen über die russische Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen 2016 an die Medien weitergegeben zu haben.

In der amerikanischen Komödie A GREAT PLACE TO CALL HOME will dem dementen Milton (Ben Kingsley) keiner glauben, dass in seinem Garten ein Ufo gelandet ist und er das gestrandete Alien aufgenommen hat. Nach und nach bekommt der Rest des Dorfes das mit und nimmt den außergewöhnlichen Besucher herzlich bei sich auf. Doch die Regierung hat andere Pläne.
Ken Loach auf norwegisch – damit liesse sich das bildstarke, sozialkritische Coming-out-Drama NORWEGIAN DREAM wohl am ehesten umschreiben. Nur dass sich hier der polnische Leiharbeiter Robert in den selbstbewusst-queeren Adoptivsohn des Fabrikbesitzers verliebt.

Weiterhin in der Sendung sind Kurzkritiken zu diesen Kinostarts:
Der Found-Footage-Film AND THE KINGS SAID WHAT A FANTASTIC MACHINE! rekurriert auf einen Ausspruch von König Edward VII., dessen Krönung als Film vorinszeniert wurde. Genau diese Notwendigkeit von Inszenierung, die jedwedem Medium innewohnt, geht diese bunte Zusammenstellung von Film/Video-Schnippseln gekonnt auf die Spur. Ebenso start das rührige, irische Feel-Good-Drama MY SAILOR, MY LOVE (Kinostart 08.02.), und der Dokumentarfilm HAO ARE YOU, der die Auswirkungen des Kriegs in Vietnam am Schicksal einer dadurch in die ganze Welt verstreuten und traumatisierten Familie erkundet.

Im Heimkino starten die französische Komödie DIE EINFACHEN DINGE (01.02.), die britische Literaturverfilmung DIE UNWAHRSCHEINLICHE PILGEREISE DES HAROLD FRY (08.02.), und das zurecht preisgekrönte, absolut sehenswerte britische Drama HOW TO HAVE SEX (15.02.), dass sich sehr fein mit dem Thema Einvernehmlichkeit beim Sex befasst und dafür als Setting die britische Variante des Ballermann wählt.

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